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"Die Jugend von heute"

Schon in der Antike wurde kräftig auf die "Jugend von heute" geschimpft, wie das Zitat von Sokrates beweist. Was also ist dran an der Verteufelung der Jugend und ihrer Verhaltensweisen?

Nicht nur in der Generation meiner Großeltern beziehungsweise meiner Eltern, sondern auch in meiner Generation - also die, welche der Jugendzeit gerade erst entwachsen ist - findet sich Unverständnis gegenüber den heutigen Jugendlichen. Oft bekommt man zu hören, sie haben keinen Respekt mehr vor Älteren ("Wir hätten uns damals sowas nicht getraut!") oder hängen den ganzen Tag an ihren Smartphones. 

Auch, wenn es dazu bereits mehrere Studien und Artikel gibt, so möchte ich diese noch einmal zusammenfassen: Jede Generation der Jugendlichen, seien es nun die Studentenbewegung im Jahr 1968, die Technokultur in den 90ern oder eben heute die "Generation Internet", besitzen bestimmte Verhaltensweisen, um sich von den Erwachsenen abzugrenzen. Sie suchen ihren eigenen Weg und wollen sich nichts vorschreiben lassen, rebellieren gar gegen die gesellschaftlichen Normen. Genau dies ist wichtig, um sich weiterzuentwickeln.

Haben wir - also "meine" Generation - auf Portalen wie "schülerprofile" oder "schülerVZ" peinliche Nachrichten mit Inhalten wie "Was qeht heute sooo?" oder "Aba ich will doch qar nich!" oder Abkürzungen wie "hdl", "ida", "ild" geschrieben, so verwenden heutige Jugendliche Apps wie "musical.ly" und "Snapchat", um sich zu profilieren. Es macht also kaum einen Unterschied, über welche Generation gesprochen wird: Jede hatte bestimmte Verhaltensweisen, die sie entweder später bereut oder die sie in ihrem Wesen bestärkt hat.

Wichtig zu erwähnen ist vielleicht noch, dass es die "Jugend" als homogene Gruppe so gar nicht gibt, da jeder Mensch ein Individuum ist. Bleiben wir beim Beispiel von weiter oben "Wir hätten uns damals sowas nicht getraut!", fallen dabei vor allem einzelne, negative Heranwachsende auf. Die große, sich anständig verhaltende Masse bleibt außen vor und das Etikett als "böse Jugendliche" wird ihnen automatisch - und unfairerweise - aufgedrückt.

Daher sehe ich auch uns Erwachsene in der Pflicht, Verständnis aufzubringen und nicht mit dem Zeigefinger auf die Schwächen der "Jugend von heute" zu zeigen. Denn eins darf nie vergessen werden: Auch wir haben diese Phase durchlebt!

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